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Die geknechtete Schweiz

Jetzt hat doch unser Nationalheld, ja der Wilhelm Tell, anno 1307 in der Hohlen Gasse bei Küssnacht am Rigi den hohen habsburgischen Staatsbeamten Hermann Gessler mit einem Pfeil aus seiner Armbrust erschossen, um uns von der habsburgischen Knecht­schaft zu befreien! – Doch was haben wir uns dafür eingehandelt?

Einen neuen Gessler, jawohl!

In der vom Schweizervolk mittels Volksabstimmung vom 18. April 1999 angenommenen revidierten Bundesverfassung steht doch tatsächlich in der Präambel immer noch an erster und oberster Stelle:

Im Namen Gottes des Allmächtigen!
Das Schweizervolk und die Kantone,
in der Verantwortung gegenüber der Schöpfung

¤ ¤ ¤

Also hat sich nicht viel geändert, ausser dass dieser neue Gessler nicht durch eine hohle Gasse reiten wird! Da hätten wir ja gleich den alten Gessler behalten können, denn der wäre dann mindestens nach einer gewissen Zeit eines natürlichen Todes gestorben!

Die grossen Fragen also lauten jetzt:

"Wann werden wir diesen neuen Gessler endlich wieder los?", und
"Wo ist der neue Wilhelm Tell, der uns von ihm erlösen wird?"

¤ ¤ ¤

Eigentlich müsste es in der Präambel doch heissen:

Im Namen des freiheitsliebenden Schweizervolkes!
Das Schweizervolk und die Kantone,
in der Verantwortung gegenüber der Natur

¤ ¤ ¤

Aber vielleicht sind die Schweizer gar nicht so freiheitsliebend wie sie immer behaupten? Vielleicht brauchen sie ja einen unsichtbaren Übervater, der schützend seine Hand über sie hält, denn das wurde ihnen ja offenbarend von klein auf ins Gehirn indoktriniert!

Doch in wessen Interesse? – Wer profitiert davon?

Sind es vielleicht die Plutokraten?
Oder sollten wir sie besser Kleptokraten nennen?

¤ ¤ ¤

divide et impera
panem et circenses

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